Emotionen prägen unser tägliches Erleben und begleiten unser Handeln. Manchmal bringen sie das Handeln in Gang und manchmal hemmen sie es. Emotionen entstehen als Reaktion auf die Einschätzung einer Situation. Die entstandene Emotion beeinflusst dann wiederum die nächste Bewertung im Sinne einer Wahrnehmung, der bereits eine konkrete Erwartung vorauseilt. Auf dieser Grundlage können bei positiven Emotionen sogenannte Aufwärtsspiralen entstehen, die langfristig die Resilienz eines Menschen fördern können. Sie sind das Gegenteil von negativen Gedanken und daraus entstehenden Emotionen.
Die Fähigkeit, seine Emotionen zu regulieren, gilt in der Psychologie als Kriterium psychischer Reife. Wobei das Regulieren der Intensität von negativen Emotionen deutlich schwieriger zu Erlernen ist, als das Aktivieren von positiven Emotionen. Letzteres macht auch deutlich mehr Spaß und kann mittels des sogenannten UNDO-Effektes auch ganz nebenbei negative Emotionen überschreiben. Dies wirkt sich sowohl im Beruf als auch im Privatleben sehr günstig auf das persönliche Wohlbefinden und das soziale Umfeld aus.
Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass man immerzu positiv denken soll. Manche sprechen an dieser Stelle auch vom Diktat des Glücks oder der Positivität. Nichts könnte jedoch von der Wahrheit weiter entfernt sein als diese Annahme. Die Positive Psychologie bezieht hier ganz klar Position: nur wer nach unten in den negativen Bereich fühlen und eintauchen kann, wird dies auch in den positiven Bereich tun können. Dualität ist etwas, was unsere gesamte Existenz ausmacht. Ohne Nacht kein Tag, ohne Licht kein Schatten. Wer nach unten zumacht, der kann bald auch nicht mehr nach oben schwingen.
In schwierigen Zeiten und Augenblicken dürfen negative Emotionen und Gefühle sein. Faktoren der Resilienz helfen Menschen dabei, wieder ihren Weg aus dem Loch heraus zu gehen. Ich bin selbst durch einige sehr schwere Krisenjahre gegangen und habe das voll zugelassen. Heute erlebe ich, dass ich stärker als je zuvor positive Momente erlebe und genieße.
Im sogenannten Valenz-Erregungs-Modell werden Gefühle anhand ihrer Valenz (positiv oder negativ) und des körperlichen Erregungsniveaus (aufgeregt oder ruhig) beschrieben. So entstehen vier Felder zur Klassifikation von Emotionen.
Barbara Fredrickson, führende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der positiven Emotionen, beschreibt 10 positive Emotionen und verbindet jede mit dem Kontext, der sie begünstigt, sowie mit ihrer Auswirkung im Verhalten.
Eines vorweg: Positive Emotionen sind nicht mit dem oft zitierten positiven Denken zu verwechseln. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass sie auf eine ganz natürliche Weise zu positiveren Gedanken führen.
Die gute Nachricht ist: Positive Emotionen kann man ohne unerwünschte Nebenwirkungen selbst erzeugen und damit ganz nebenbei auch noch andere glücklich machen. Die Wissenschaft der Positiven Psychologie kennt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie dies im Alltag gelingt. Fredrickson betont ausdrücklich, dass es bei positiven Emotionen weniger auf die Intensität und vielmehr auf die Häufigkeit und Regelmäßigkeit ankommt. Das häufige Erleben bahnt neue Netzwerke im Gehirn und gestaltet so dessen Struktur neu. Aktuelle Studien weisen außerdem auf den direkten Einfluss positiver Gefühle auf epigenetische Phänomene und damit langfristig auf Gesundheit und Lebensdauer hin.
Kurz nach der Geburtsstunde der Positiven Psychologie als neues empirisches Forschungsgebiet veröffentlichte Barbara Fredrickson ihre "Broaden and Build" Theorie. Die vielfach in Studien belegten zentralen Hypothesen besagen, dass positive Emotionen die menschliche Wahrnehmung erweitern (Broaden) und langfristig Ressourcen aufbauen (Build). Positive Emotionen verändern die Art und Weise, wie das Gehirn Informationen verarbeitet. Dies ist nicht nur eine blumige Metapher, sondern bedeutet tatsächlich eine grundlegend andere Arbeitsweise des Gehirns. Die Sicht auf die Welt wird erweitert und positiv verändert. Die Ressourcen, die im Zusammenhang mit positive Emotionen wachsen, sind vielfältig. Dazu gehören: Immunstärke und verkürzte Krankheitsdauer, bessere Beziehungsqualität und soziales Feingefühl, erhöhte Selbstwirksamkeit mehr Optimismus, Flexibilität im Verhalten und eine allgemein erhöhte psychische Belastbarkeit (Resilienz).
Im beruflichen Kontext kann diese Aufwärtsspirale positiver Emotionen dazu beitragen, die Potentiale von Mitarbeitern und Teams stärker zu aktivieren, die allgemeine Leistungsmotivation zu steigern und Fehlzeiten zu reduzieren.
Die amerikanische Wissenschaftlerin Emma Seppälä, Direktorin am Stanford Center For Compassion And Altruism Research, konnte in ihrer Arbeit belegen, dass auch positive Emotionen Stress auslösen und Energie fressen können. Konkret geht es dabei um Emotionen, die eine hohe Intensität aufweisen und zu einem erhöhten Aktivierungszustand (Arousal) führen. Wer also ständig unter Strom steht und immerzu "powert", "Gas gibt" oder sich "voll reinhängt", der verbraucht in der Regel mehr Energie als später regeneriert werden kann.
Emma Seppälä empfiehlt, dass man geistig und emotional möglichst oft im sogenannten "Calm Modus" verweilen soll - also im Quadranten der positiven Emotionen mit niedriger Intensität. Man wechselt nur dann in den Aktivierungsmodus, wenn es die Situation erfordert. Dies schont Energie und reduziert Stress. Man wird leistungsfähiger und lernt so besser mit den eigenen Ressourcen umzugehen. Verschiedenen Atemübungen und Achtsamkeitstechniken können helfen, bewusst in diesen Calm Modus zu wechseln.
Zugegeben, diese Behauptung klingt gewagt und wie ein überzogenes Werbeversprechen. Ich war bei meiner ersten Begegnung mit dieser Aussage auch skeptisch. Zu schön um wahr zu sein. Das war 2014 in Bhutan. Bis ich wirklich zu verstehen begann, verging noch eine ganze Weile. Positive Emotionen und Gefühle spielen dabei eine zentrale Rolle. Denn sie sind die Wegzehrung, die man auf dem Pfad zu tiefem Lebensglück zwischendurch immer wieder benötigt. Das Geheimnis des Glücks formuliert Ha Vinh To vom Zentrum für Bruttonationalglück in Bhutan so:
NATUR: Wir verbringen viel zu viel Zeit vor Bildschirmen und viel zu wenig Zeit in der Natur. Doch unsere Seele hat bis heute eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und dies spüren wir immer dann, wenn wir tief in die Natur eintauchen. Mehr Eigenzeit ohne digitale Vermessung oder Leistungsorientierung hilft beim Einswerden mit der Natur.
SELBST: Durchgetaktet von morgens bis abends funktionieren viele von uns bestens im Uhrwerk des Wirtschaftens. Zeit zum Innehalten und Spüren ist kostbar geworden. Doch das hat seinen Preis. Wir verlieren den Kontakt zu unserem Körper undim schlimmsten Fall auch zu unserer Seele. Depressionen und Burnout sind die häufigen Folgen des Verlustes dieser Verbindung zu sich selbst.
MITMENSCHEN: Konflikte mit anderen Menschen kosten viel Kraft. Lose Beziehungen ohne Tiefe können das tief verankerte Bedürfnis nach Verbundenheit nicht stillen. Man bleibt hungrig und nicht wenige Menschen gehen abends hungrig ins Bett. Dafür muss man noch nicht mal alleine leben. Wer gestörte Beziehungen in seinem Netzwerk heilt und gute Beziehungen vertieft, der heilt sich selbst und kommt dem echten Lebensglück einen großen Schritt näher.
Ich biete Ihnen ein Coaching oder Workshop Format, mit dem Sie die drei wichtigsten Faktoren von Grund auf betrachten und im nächsten Schritt verbessern. Bringen Sie mehr Ordnung, Harmonie und Tiefe in Ihr Leben. Sie haben es sich verdient und das Leben ist viel zu wertvoll und kurz, um sich ewig in Konflikten zu verstricken, mit Stress auf die Arbeit zu gehen und vor flimmernden Bildschirmen zu sitzen. Schreiben Sie mir eine kurze E-Mail oder besuchen Sie mein Life Coaching Angebot auf Cavangoo.de
Eine Studie an der Harvard Universität zeigte auf, dass positive Kommentare und Gespräche die Produktion von Oxytocin, einem körpereigenen Gute-Laune-Hormon, anspornen. Es hebt unsere Fähigkeit zu kommunizieren, die Zusammenarbeit und das Vertrauen durch die Aktivierung von Netzwerken im präfrontalen Kortex. Leider baut sich Oxytocin schneller als Kortisol an und deshalb sind seine Auswirkungen weniger stark und langlebig.
Diese "Chemie der Gespräche" ist deshalb vor allem für Führungskräfte so wichtig, um sich mehr über Interaktionen und dessen Wirkungen bewusst zu werden. Verhaltensweisen, die den Kortisol Spiegel erhöhen aktivieren Schutzmechanismen im Gehirn. Sie reduzieren sowohl die Fähigkeit kreativ, offen und empathisch zu sein, als auch die Bereitschaft sich strategisch mit anderen zu verbinden. Positive Kommunikation hebt den Oxytocin Spiegel und fördert damit Kreativität, Vertrauen, Empathie und den Teamgeist.
Ihr Positives Portfolio kann in Form eines Fotoalbums, einer Schatzkiste mit Gegenständen, als ein Bild oder eine Collage oder in jeder anderen Ihnen erdachten Form.
Wir sie alle - diese kleinen Momente des Glücks. Wenn wir zum Beispiel der Verkäuferin ein Lächeln schenken oder jemandem die Tür aufhalten. Diese kleinen Gesten sind echte WIN WIN Momente, denn sie schenken beiden Freude. Diese Übung ist eine Anregung mit vielen weiteren kleinen guten Taten und eine Einladung, diese regelmäßig auszuführen.
Wir arbeiten in unseren Coachings mit positiven Emotionen und Methoden der Psychologie und nennen diesen Prozess daher auch Positve Coaching. Es ist ein Stärken fokussierter Prozess, dessen Ziel es ist, über den Prozess der Problemlösung hinaus persönliches Wachstum des Klienten zu fördern. Dazu nutzt das Verfahren wissenschaftlich fundierte Theorien und Methoden der Positiven Psychologie und bringt diese gezielt zur Anwendung.
Tschüss Hamsterrad! 5 Sterne für Dein Leben!
____________________________________
____________________________________
Motivation & Loyalität durch Sinn und Vision
____________________________________
Die Chemie und Kraft der positiven Emotionen
____________________________________
____________________________________
Sei gut zu Dir: die Wissenschaft des Selbstmitgefühls
____________________________________
____________________________________
Navigieren in unsicheren Zeiten
____________________________________
Mit Everest Zielen hoch hinaus
____________________________________
Mit Präsenz zu Selbstführung und Charisma
____________________________________
Permakultur und das Ökosystem des Lernens
____________________________________
Energiemanagement und natürliche Resilienz
____________________________________
Kompetenzüberzeugung und Flourishing
____________________________________
Die drei Resilienzfelder stärken
____________________________________
Empathie und Mitgefühl
_____________________________________
_____________________________________
Optimismus lernen - die Kraft der Achtsamkeit und Dankbarkeit
_____________________________________
Gewohnheiten ändern und Ziele erreichen
____________________________________
Autor: Stefan Spiecker, Oktober 2020