"Manchmal kann das Leben Herausforderungen mit sich bringen, und wir können uns verloren fühlen. Doch die Samen der Freude keimen in jedem von uns."
Erzbischof Desmond Tutu und Seine Heiligkeit der Dalai Lama
Die Zukunft wird von uns selbst bestimmt und nicht von einem düsteren Schicksal - auch wenn in den Medien gelegentlich ein anderer Eindruck entsteht. Wir bestimmen jeden Tag und jeden Augenblick aufs Neue, welche Qualität wir unserem Leben geben. Jeder besitzt die Fähigkeit, Freude und Glück in sich und in anderen Menschen zu schaffen. Was es dazu braucht, ist lediglich etwas mehr Konzentration auf die Aspekte, welche die Grundlage der Freude bilden. Die acht Säulen der Freude beschreiben acht lohnende Wege zu anhaltendem Glück und Wohlbefinden und sind ein aktiver Beitrag zu mehr Frieden in unserer Welt.
So wie wir die Welt sehen, erleben wir sie auch. Das Glas ist für den einen halb voll und für den anderen halb leer. Zu jedem Ereignis im Leben gibt es somit auch verschiedene Blickwinkel. Wenn man ein Ereignis zum Beispiel in einem größeren Rahmen oder mit einer weiteren Perspektive betrachtet, so empfindet man häufig schon weniger Sorgen. Fast alles im Leben hat auch eine zweite Seite. Die Freude liegt darin, sich auf die Suche nach der anderen Seite zu machen und sich stets auf Neue zu fragen: was ist das Gute an dieser Sache und was kann ich aus dieser Situation lernen?
Das englische Wort "Humility" leitet sich vom lateinischen Wort "Humus" für Erdreich oder Boden ab. Demut sorgt für Bodenhaftung und macht erfolgreiche Menschen nahbar und sympathisch. Doch wie ist jeder einzelne zu der Person geworden, die er heute ist? Der Weg vom hilfsbedürftigen Baby zum gestandenen Mann oder zur gestandenen Frau ist von unzähligen Menschen gesäumt, die einem im Laufe des Lebens geholfen haben. Von der Fürsorge der Eltern, über die Lehrer in der Schule, all die Freunde und Verwandte, die Professoren und Ausbilder, bis hin zu den unzähligen Kollegen am Arbeitsplatz - ohne diese Menschen hätte es kaum einer zur Reife gebracht. Demut gehört nach dem Modell von Jim Collins auch zur höchsten Ebene der Führungsqualitäten. Diese höchste Ebene wird Level 5 Leadership genannt und beinhaltet ebenfalls die Motivation, andere Menschen oder Unternehmen uneigennützig zu entwickeln.
Humor hat Menschen schon immer geholfen, schwierige Situationen erträglicher zu machen. Humor nimmt langen und ermüdenden Meetings ihre Schwere und kann verfahrene Situation wieder befreien. Humor hilft aber auch beim Umgang mit eigenen Fehlern oder Unzulänglichkeiten. Er reduziert die Ausschüttung von Stresshormonen und sorgt für die unmittelbare Ausschüttung von Glückshormonen. Und wer sich selbst etwas weniger ernst nimmt, der kommt leichter durchs Leben.
Wer das Leben häufiger in einem größeren Zusammenhang betrachtet und seine Rolle mit einer gewissen Demut und einem Schuss Humor wahrnimmt, der kann das Leben mit all seinem Schmerz, seiner Unvollkommenheit und seiner Schönheit besser akzeptieren. Akzeptanz gehört zu den drei wichtigsten Faktoren der Resilienz und hat nichts mit Resignation zu tun. Es bedeutet, dass wir manchmal im Leben unser Gesicht in den Wind drehen und durch das Gewitter hindurch müssen. Wer dies tut, der kommt besser und schneller durch den Sturm. Wer die Tatsachen nicht akzeptiert und vom Sturm weg läuft, der wird auch immer wieder von ihm eingeholt werden. Mit Akzeptanz nimmt man das Leben mit seinen ganz eigenen und manchmal eigenwilligen Bedingungen an. Man reitet die Wellen, die es über das Meer schickt und wächst so mit seinen Aufgaben.
Eine alte Weisheit sagt: Vergebung ist wie das Freilassen eines Gefangenen. Im Moment der Freilassung merkt man, dass man selbst der Gefangene war. Wer anderen Menschen ihre Worte oder Taten schon mal verziehen hat, der kennt dieses erleichternde Gefühl sehr gut. Man muss dazu keinesfalls das Geschehene vergessen. Doch wer niemals verzeiht, der bleibt nicht nur ein Gefangener, sondern läuft auch Gefahr, Hass zu entwickeln. Vielen Menschen fällt es leichter zu verzeihen, wenn sie besser zwischen Tat und Täter unterscheiden können. Ein Fehltritt kann gesühnt werden oder zu maßvollen Gegenmaßnahmen führen. Was den Täter betrifft, kann man sich jedoch dazu entscheiden, weder Wut noch Hass zu entwickeln. Und darin besteht die Macht der Vergebung: die Menschlichkeit des Täters nicht aus den Augen zu verlieren, während man Unrecht mit Klarheit entgegen tritt.
Dankbarkeit gehört zu den Charakterstärken und Tugenden, die am meisten zum allgemeinen psychischen Wohlbefinden und damit zu Glück beitragen. Wir haben darüber bereits im Artikel "Optimismus lernen" ausführlich geschrieben. Dankbarkeit bedeutet auch ein Wechsel der Perspektive: man nimmt verstärkt die positiven und schönen Dinge wahr und hält diese zum Beispiel am Ende eines Tages in einem Tagebuch fest. Aber auch zum Ende des Jahres oder einer Jahreszeit kann man sich Zeit für einen Rückblick nehmen und die kleinen und großen Dinge des Lebens nochmal würdigen. Dankbarkeit wirkt besonders stark und nachhaltig, wenn wir sie einem anderen Menschen gegenüber ausdrücken. Schreiben Sie doch mal einen Brief an einen lieben Menschen und schreiben sie ihm oder ihr, warum er oder sie ein so besonderer Mensch ist. Wenn Sie diesem Menschen nach dem Schreiben den Brief vorlesen, wird der Effekt noch stärker sein - für Sie persönlich und für den lieben Menschen. Ein großartiges Geschenk zu Weihnachten oder zum Geburtstag!
Das Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung teilen alle Menschen in allen Kulturen miteinander. Neurowissenschaftler sprechen mittlerweile vom "Social Brain" und nicht mehr vom Homo oeconomicus. Bindung und Anteilnahme sind zutiefst in uns Menschen veranlagt. Mitgefühl ist das Bindeglied zwischen dem Einfühlungsvermögen (Empathie) und wohlwollenden Handlungen für andere Menschen. Es beinhaltet damit eine aktive und handlungsorientierte Komponente und schützt so vor den Schattenseiten von zu viel Empathie. Mitgefühl erschöpft sich also nicht im Einfühlen in andere, sondern ist stets darum bemüht, für den anderen etwas Gutes zu tun. Und manchmal reicht dafür ein liebevolles Lächeln schon aus.
Wir alle kennen das freudestrahlende Leuchten in den Augen eines Mitmenschen, dem wir schon mal eine richtige Freude gemacht haben. Großzügigkeit war für unser Überleben sogar so wichtig, dass die Belohnungszentren in unserem Gehirn beim Geben ebenso hell aufleuchten wie beim Empfangen - und manchmal sogar noch stärker. Der World Happiness Report der UNO von 2015 sagt, dass die Qualität der Beziehungen zu anderen Menschen eines der aussagekräftigsten Anzeichen für Wohlbefinden ist. Großzügiges Sozialverhalten stärkt diese Beziehungen über alle Kulturen hinweg. Dazu gehört nicht nur materielle Großzügigkeit - auch Zeit spielt eine sehr wichtige Rolle. Gerade in der heutigen Zeit ist es ein Geschenk, wenn sich ein wichtiger Mensch Zeit für einen nimmt. Dies kann Zeit für ein Gespräch sein, Zeit für Hilfe bei den Hausaufgaben der Kinder oder mehr "Zeit Großzügigkeit" für Familie und Freunde im Allgemeinen.
Autor: Stefan Spiecker, Dezember 2017. Quellen dieses Artikels:
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ein Artikel von Stefan Spiecker für das Institut für Management Entwicklung (IME)
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